Eine akute bakterielle Prostatitis ist keine alltägliche Diagnose, die damit verbundenen Symptome sind häufig. Im Männergesundheitsmonat November zeigen die drei Autoren auf, wie bei Verdacht auf bakteriellen Befall vorgegangen werden sollte und welche Differenzialdiagnosen jeweils wahrscheinlicher sind.
verfasst von: T. Ivanova, C. Stief, G. Magistro
Stellen Sie sich vor, ein 58-jähriger Patient stellt sich in Ihrer Praxis vor und gibt an, dass er seit fünf Tagen zunehmend Probleme beim Wasserlassen hat. Er müsse sehr oft auf die Toilette, sagt er, wobei der Harnstrahl ungewöhnlich schwach sei. Er habe das Gefühl, die Blase nicht komplett entleeren zu können.
Der Patient berichtet weiter, dass der Urin nun auch sehr trübe geworden ist. Zudem verspüre er starke Schmerzen im Dammbereich, die bei körperlicher Anstrengung und längerem Sitzen besonders ausgeprägt seien. Seit dem gestrigen Abend habe er Fieber entwickelt (39 °C) und fühle sich schlapp und unwohl.
Der Patient ist immer gesund gewesen und nimmt keine Medikamente ein. In der körperlichen Untersuchung fallen neben einer suprasymphysären weichen Raumforderung eine geschwollene und äußerst druckschmerzhafte Prostata in der digitalen rektalen Untersuchung (DRU) auf. Aufgrund der erhobenen Befunde stellen Sie die Verdachts- diagnose einer akuten Prostatitis. Die Prostatitis wird gemäß der National-Institutes-of-Health (NIH)-Klassifikation in vier Kategorien eingeteilt.